Schnell eine Nachricht tippen und gleich eine Antwort erhalten – das soll an Schulen möglich sein, hat das Kultusministerium Baden-Württemberg beschlossen und dafür das Pilotprojekt Messenger eingerichtet.

Ministerium testet Instant Messenger

Das Kultusministerium testet den Einsatz des Instant Messengers „Threema“. 13 Schulen in Baden-Württemberg machen beim Pilotprojekt mit, vier Einrichtungen davon sind aus Ulm: nämlich die Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftsschule, die Friedrich-List-Schule, die Elly-Heuss-Realschule sowie das Schubart-Gymnasium. Die Kosten für die Teilnahme übernimmt das Kultusministerium, die insgesamt 5000 Euro betragen.

Sicherer als WhatsApp

An der Ulmer List-Schule wird der Dienst in einer 11. Klasse getestet, berichtet die stellvertretende Schulleiterin Birgit Retter. Die Lizenzen, die zur Verfügung stehen, reichen gerade für eine Oberstufenklasse plus Lehrer. Retters vorläufige Einschätzung des Chats: „Das halte ich für interessant, es sieht aus wie WhatsApp, ist aber sicherer.“ Zudem müsse weder eine Telefonnummer noch die E-Mail-Adresse hinterlegt werden. Das schnelle Versenden von „dienstlichen Dingen“ sieht Retter als Vorteil. Ein Sprecher des Kultusministeriums verweist auf das schnelle Verschicken von Dokumenten wie Hausaufgaben. Die Nutzung von WhatsApp ist an Schulen von Seiten des Kultusministerums untersagt, da der Dienst aus Datenschutzgründen als unzulässig gilt.

Erstes Treffen an der List-Schule

Anderes beim Messengerdienst, den das Kultusministerium bevorzugt. Zur Nutzung gab es an der List-Schule am Freitagmittag ein erstes Treffen. An der Elly-Heuss-Realschule wird es im neuen Jahr Workshops für Lehrer und Schüler geben, teilt der Schulleiter Eugen Epp mit. Ähnlich ist es bei der Ulrich-von-Ensingen-Gemeinschaftschule, dort wird eine 7. Klasse den Dienst nutzen. Und dort geht man davon aus, dass der Chat die „Kommunikation vor oder während außerunterrichtlichen Veranstaltungen oder im Krankheitsfall“ erleichtern wird, teilt Konrektorin Julia Hainzel mit. Am Schubart-Gymnasium werden zwei 10. Klassen mit jeweils zehn Lehrerinnen und Lehrern den Dienst nutzen. Am Freitag wurde der Dienst für die Klassen grundsätzlich eingerichtet. Der Klassenchat in einer Klasse läuft bereits, der andere wird am Montag beginnen.

Pilotprojekt für drei Monate

Das Pilotprojekt ist auf drei Monate angelegt. Anfang  März sollen die Erfahrungen der Pilotschulen ausgewertet werden und möglichst Teil der digitalen Bildungsplattform werden. Die hat das Kultusministerium neu in Angriff genommen.