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Weltweiter Vergleich Deutsche zahlen am meisten für Strom

 Strom entwickelt sich zum Luxusgut.

Strom entwickelt sich zum Luxusgut.

(Foto: imago images/McPHOTO)

Dass Strom in Deutschland nicht preiswert zu haben ist, ist bekannt. Auch dass die Preise unaufhörlich steigen, sollte sich herumgesprochen haben. Neu ist, dass nirgendwo sonst so viel Geld für die Energieversorgung berappt werden muss wie hierzulande.

Dafür, dass die Deutschen beim Stromanbieterwechsel etwas träge sind, müssen sie teuer bezahlen. Satte 1,2 Milliarden Euro sollen es sein, die sich durch einen regelmäßigen Anbieterwechsel sparen ließen. Aber die Versorger tun wohl ihr Übriges, um auch aktivere Haushalte an einem Wechsel zu hindern.

Wie auch immer, die Stromversorgung ist hierzulande eine richtig teure Angelegenheit. Deutsche Verbraucher zahlen im internationalen Vergleich die höchsten Strompreise. Zu diesem Ergebnis kommt eine Preisanalyse von 135 Ländern, die das Vergleichsportal Verivox mit den Daten des Energiedienstes Global Petrol Prices durchgeführt hat. Seit der Jahrtausendwende hat sich der Strompreis hierzulande mehr als verdoppelt. Was auch am hohen Anteil von Steuern, Umlagen und Abgaben, der mittlerweile mehr als 50 Prozent des Strompreises ausmacht, liegt. So hat sich beispielsweise die EEG-Umlage, die den Ausbau der erneuerbaren Energien finanziert, seit 2004 mehr als verzehnfacht.

163 Prozent teurer als im Rest der Welt

Demnach ist Strom in Deutschland durchschnittlich 163 Prozent teurer als im Rest der Welt. 32,10 Cent pro Kilowattstunde müssen Verbraucher hierzulande aufbringen - im internationalen Durchschnitt sind es nur 12,22 Cent. Auf Platz zwei folgt unser Nachbarland Dänemark. Hier kostet die Kilowattstunde 27,81 Cent. Auf den weiteren Plätzen liegen die Bahamas (27,73 Cent), Belgien (26,60 Cent), Portugal (26,40 Cent), Kap Verde (24,94 Cent), Japan (24,65 Cent), Barbados (24,48 Cent), Ruanda (23,86 Cent) und Irland (23,70 Cent).

Im weltweiten Vergleich am günstigsten ist Strom im Sudan. Hier kostet eine Kilowattstunde 0,24 Cent, gefolgt von Äthiopien (0,90 Cent). In Kirgisistan (1,03 Cent), Simbabwe (1,22 Cent), Libyen (1,24 Cent), Angola (1,77 Cent), Oman (2,30 Cent), Irak und Kuwait (je 2,59 Cent) sowie Usbekistan (2,66 Cent) liegen die Kosten ebenfalls im niedrigen Centbereich.

Auch kaufkraftbereinigt nicht viel besser

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Aber auch in anderen großen Industriestaaten ist Strom zum Teil erheblich günstiger als in Deutschland. So müssen private Verbraucher in den USA mit 13,03 Cent für eine Kilowattstunde nicht einmal die Hälfte dessen zahlen, was Verbraucher hierzulande schultern. In Saudi-Arabien, Russland, Mexiko, China, Indien, Argentinien, Indonesien, der Türkei, in Kanada und Südkorea werden weniger als 10 Cent pro Kilowattstunde Strom fällig.

Und selbst wenn das unterschiedliche Preisniveau zwischen den Ländern berücksichtigt wird, liegt Deutschland laut der Untersuchung im weltweiten, kaufkraftbereinigten Strompreisvergleich immer noch auf Platz 16 und ist damit der teuerste G-20-Staat. Dahinter folgen mit Abstand Italien und die Türkei. Im kaufkraftbereinigten Vergleich am teuersten ist Strom in Ruanda, gefolgt von Nicaragua und Burkina Faso. Am günstigsten ist es im Sudan, in Äthiopien und in Simbabwe.

Quelle: ntv.de, awi

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